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FATF -Regeln: das Ende der Anonymität im Kryptosektor?

Matthias Nemack

Schon länger sorgten sich viele Krypto-Fans mit Blick auf kommende Regulierungen durch die FATF. Nun sollen die neuen Richtlinien endlich in Kraft treten.

Müssen Börsen bald Kundendaten speichern?

Was da wohl am 21.06.2019 durch den globalen Zusammenschluss der Financial Action Task Force (FATF) veröffentlicht wird, lässt vielerorts Sorgenfalten entstehen. Dass früher oder später internationale Standards für eine Regulierung kommen würden, war zu erwarten. Zu skeptisch beobachten Aufsichtsbehörden die steigende Zahl der Anleger, die Bitcoin kaufen, bei ICOs einsteigen, in Altcoins investieren oder die Blockchain nutzen. Was derzeit zu den in Planung befindlichen Richtlinien in Medien kursiert, beunruhigt viele Branchenkenner. Ein wohl sicherer Aspekt: Kryptobörsen sollen die Identität ihrer Kundschaft erfassen. Dies ist zwar bei einigen Börsen bereits auf mehr oder weniger freiwilliger Basis der Fall. Bei zahlreichen Börsen und Wallet-Anbietern sowie in den Systemen von Anbietern wie Monero sind User weiterhin weitgehend anonym bei Ihren Transaktionen.

Regularien sollen Geldwäsche weiter erschweren

Dass in Bezug auf die Realisierung der neuen Regularien vermutlich viele technische Probleme auftreten, interessiert die FATF selbst scheinbar nur am Rande. Die Richtlinien werden faktisch für alle Firmen und Plattformen am globalen Kryptomarkt. Etliche Insider sehen in den Plänen des Arbeitskreises im Kampf gegen internationale Geldwäsche eine ernste oder gar die größte derzeitige Gefahr für die Kryptowelt. Insgesamt gehören dem Verbund 38 Länder sowie zwei global tätige Organisationen an. Die bisher geltenden Regeln aber nutzen letztlich mehr als 180 Länder als Grundlage. Hintergrund der neuen Regulierung: Krypto-Unternehmen sollen sowohl Daten von Absendern als auch Empfängern sammeln. Gemeint sind natürlich vor allem um Börsen, auf denen Nutzer Ethereum, Litecoin und all die anderen Coins handeln.

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Genauer Termin für Einführung noch nicht bekannt

Die Untergrenze der FATF wird den Berichten zufolge bei 1.000 USD pro Transaktion liegen. Unter dieser Grenze sollen wohl zumindest vorerst keine Informationen gesammelt werden. Die Börsenbetreiber wiederum sollen die Daten anschließend an Zahlungsdienste übermitteln. Dies erweist sich nach Angaben von Experten als ausgesprochen kompliziert und könnte deshalb dazu führen, dass ein vollkommen neues System entwickelt werden muss. Dieses wäre dann weltweites für alle Börsen zugänglich oder gar obligatorisch. Scheinbar ziehen viele Börsen ein solches System bereits ernsthaft in Betracht, wie verschiedene Medienagenturen zur Wochenmitte berichten. Die Folge wären unter anderem wohl höhere Gebühren, wenn Börsen Kosten anteilig auf Kunden umlegen. Wann genau die Regularien endgültig kommen werden, ist unklar. Auch ist unklar, wie streng die Auflagen letztlich ausfallen werden.

Featured Image: Von Constantin Stanciu | Shutterstock.com

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