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Indiens Zentralbank arbeitet an eigener Blockchain

Matthias Nemack

Widersprüchliches aus Indien: Die indische Zentralbank entwickelt eine Blockchain, während der Staat Krypto-Investments verbieten will.

Indien zwischen Verbot und Blockchain-Entwicklungen

Manchmal schließt sich der Kreis erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung, sodass Erklärungen für kuriose politische Entscheidungen mitunter auf sich warten lassen. Dies zeigt sich nun bedingt auch am Beispiel Indiens. Vor wenigen Wochen kamen Nachrichten auf, die erste Details zu Strafen im Rahmen des Kryptoverbots beinhalteten. Indiens Regierung hatte ein solches Verbot für Kryptobörsen und Investoren ins Gespräch gebracht. Dabei hatten die politischen Verantwortlichen noch Ende 2018 über die Legalisierung von Bitcoin und Co. diskutiert. Die Prüfung aber schien nicht im Sinne der potenziellen Anleger geführt zu haben. In dieser Woche hatte zudem mit Koinex eine weitere Kryptobörse angekündigt, den Betrieb einzustellen. Auch dies war eine Reaktion auf die verwirrende Rechtslage in Indien und die erschwerten Bedingungen. Nun aber wurde bekannt, dass die indische Zentralbank selbst durchaus die Vorzüge der Blockchain zu schätzen weiß.

Zentralbank-Blockchain für das kommende Jahr geplant

Die Nachrichten widersprechen in gewisser Weise den letzten Meldungen zum drohenden Verbot digitaler Währungen und Blockchain-Aktivitäten im Unternehmenssektor. In einer anderen Lesart aber ist die Berichterstattung durchaus verständlich. Eventuell möchte sich die Zentralbank des Landes eher eine Art Monopolstellung sichern. Die Forschungsarbeit bei der wichtigsten indischen Bank hat den News zufolge nämlich bereits eine Zielgruppe im Blick. Die hauseigene Blockchain-Plattform soll sich an Finanzinstitute richten. Die RBI – also die Zentralbank – will eine zentrale Adresse für Apps auf Blockchain-Basis schaffen. Die Verantwortlichen gaben bekannt, dass die Plattform im Jahr 2020 gelauscht werden soll. Zum Adressatenkreis gehören Banken und andere Dienstleister aus dem Inland, die vielfach bereits großes Blockchain-Interesse erkennen lassen. Allein, einen Zugang zu Blockchains können kann die große Masse der Finanzinstitute des Landes aktuell nicht vorweisen.

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„Zwang“ zur Nutzung der Staats-Blockchain?

Und eben hier schließt sich der eingangs erwähnte Kreis möglicherweise. Auf der einen Seite liegt ein generelles Kryptoverbot in Indien in der Luft. So können Unternehmen und Privatpersonen möglicherweise bald grundsätzlich nicht mehr Bitcoin kaufen oder Wallets mit anderen Coins wie Ethereum befüllen. Auch eigene Blockchain-Entwicklungen erschwert die rechtliche Situation für Unternehmen. Von ICOs ganz zu schweigen, die im Land dieser Tag kaum möglich sind. Auf der anderen Seite arbeitet die Zentralbank selbst an einer Blockchain-Umgebung, zu er es im Grunde keine Alternativen gibt. Positiv interpretiert könnte man aber auch sagen: Die Zentralbank öffnet sich immerhin etwas für den vielversprechenden Markt. Wichtig bleibt halt, dass der Staat die Kontrolle behält.

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