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OECD hält Blockchain für potenzielles Wettbewerbsrisiko

Matthias Nemack

Die OECD hat aktuell einen Bericht veröffentlicht, der staatliche Regulierung für private Blockchains in Betracht zieht.

Die OECD attestiert der Blockchain nicht nur positive Eigenschaften

Bei allen Vorteilen, die Kryptowährungen und die Blockchain Technologie ganz ohne Frage mit sich bringen, widmet sich die OECD – die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – derzeit auch mit vermeintlichen Schattenseiten. Während private Anleger vor allem Dash, Ethereum oder Bitcoin kaufen, um damit zu spekulieren oder in immer mehr Online Shops Zahlungen tätigen zu können, geht es den Experten der OECD um mögliche kriminelle Machenschaften. In der Vergangenheit hatten nicht nur europäische Kartellbehörden wiederholt gegen Vertreter der Bankenbranche und andere Wirtschaftszweige hohe Strafen verhängt, weil geheime Preisabsprachen stattgefunden hatten.

Unternehmen und Behörden vertrauen der Blockchain zunehmend

Und gerade die Blockchains auf privater Ebene, so die Befürchtungen bei der Organisation, könnten sich zu einem neuen Instrument für solche brancheninternen Absprachen gegen wettbewerbsrechtliche Vorgaben entwickeln. Der Grund: Die Netzwerke können aufgrund der Anonymität und der Geschlossenheit der Blockchain Systeme von außen nicht eingesehen werden. Nur wer Rechte durch Zugriffsrechte erhält, kann den Datenstrom einsehen und selbst Daten publizieren. Die Tatsache, dass immer mehr Unternehmen (und im Übrigen auch Länder und Behörden, wie das Beispiel des US-Bundesstaates Ohio beim Thema Steuerzahlungen in Bitcoin schon Ende 2018 zeigte) das zukunftsweisende Format der Blockchain entdecken, führt bei der OECD entsprechend vermehrt zu Bedenken.

Experten können sich staatliche Zugriffe vorstellen

Eben weil unbehelligt zwischen Unternehmen via zentralisierter Blockchain Transaktionen vornehmen oder gegen geltendes Wettbewerbsrecht Vereinbarungen zur Marktaufteilung treffen könnten, ohne dass dies für den Staat einsehbar ist. Diese Bedenken hinsichtlich des Fehlens von Transparenz könnte man sich bei der OECD laut einem aktuellen Report vorstellen, dass die zuständigen Kartellbehörden in Zukunft Zugriff auf Unternehmens-Blockchains erhalten werden. So könnten die besagten Probleme vor dem Entstehen aus der Welt geschafft werden. Auf der anderen Seite aber sieht die Organisation wie gesagt auch die Chancen der Blockchain-Technologie, die zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht sogar Grundvoraussetzung für den Zugang zu den Märkten werden könnte. Einstweilen sind keine flächendeckenden Kontrollen durch Kartellämter in Planung.

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Es wird jedoch deutlich, dass die Entwicklungen nach und nach über das hinaus gehen, was aus Investorensicht im Kryptobereich mit Coins wie Bitcoin, Ripple und mittlerweile tausende mehr für Aufmerksamkeit sorgt. Wachstum und Entstehen neuer Blockchains rufen zunehmend Wettbewerbshüter und Aufsichtsbehörden auf den Plan.

Featured Image: Von dizain | Shutterstock.com

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