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Russlands Zentralbank-Chefin erwägt staatlichen Coin

Matthias Nemack

In Russland gab es mehrfach Rufe nach einer eigenen Kryptowährung. Jetzt mischt sich auch die Chefin der Zentralbank mit Überlegungen ein.

Präsident Putin verlangt von Regierung schon lange Regulierungen

Schon vor Monaten hatte ein ehemaliger Energieminister Russlands gefordert, die Regierung solle abwägen, ob eine eigene Kryptowährung mit Ölpreis-Bindung eingeführt werden soll. Auch wenn es kaum belastbare Daten zur Nutzung von Kryptowährungen in Russland gibt: Dennoch ist bekannt, dass Währungen wie Ethereum, Dash und Litecoin im Land zunehmend beliebt sind. Sowohl bei institutionellen wie privaten Anlegern, die Bitcoin kaufen. Vor allem ausländische Sanktionen könnten durch einen Coin umgangen werden. Präsident Putin hatte wiederholt von der Regierung eine Krypto-Regulierung bis zum Sommer verlangt.

Verabschiedet sich Nabiullina vom generellen Verbotswunsch?

Pünktlich zum Wochenende meldete sich die Chefin der russischen Zentralbank zu Wort. Auch sie äußert Überlegungen zu einer staatlichen Kryptowährung. Elvira Nabiullina, so ihr Name, äußert sich bei ihren Gedanken zu einen staatlichen Digitalwährung anders als der besagte frühere Minister. Die Zentralbank-Chefin zieht eher einen Coin mit Deckung durch das Edelmetall Gold in Betracht. Nabiullina hat auch eine klare Vorstellung von der Verwendung einer möglichen Währung. Im Inland, so die Meldungen, soll der Coin nicht zum Einsatz kommen. Dafür aber könnte das Land auf die Neuentwicklung im Rahmen von Ausgleichszahlungen auf internationaler Ebene zwischen Russland und anderen Ländern setzen. Die Nachricht zum Thema in russischen Medien ist insofern von Interesse, da sich genau diese Chefin der Zentralbank in der Vergangenheit immer wieder vehement gegen Kryptowährungen ausgesprochen hatte.

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Währung soll nur staatlich genutzt werden

Nun reagiert sie scheinbar auf Putins Forderungen nach praxisnaher Regulierung. Vor allem in der Zusammenarbeit mit Partnerstaaten wie Kasachstan oder Armenien sieht die Expertin Anwendungsmöglichkeiten für Zahlungen zum wirtschaftlichen Ausgleich. Ohnehin zeichne sich hier bereits eine positive Dynamik aus, die durch die Umsetzung der Ideen weiter verbessert werden könnte. Der große Wurf in Form eines Investments und einer Geldanlage ist also nicht in Sicht. Auch soll die Kryptowährung nicht Fiatgeld ersetzen oder gar vollends ablösen. Ob der in Nachrichten auftauchende Begriff des „Kryptorubels“ am Ende der wirkliche Name sein wird, ist nach jetzigem Stand eher zu bezweifeln. Es handelt sich wohl eher um einen Arbeitstitel. Auch wenn der Coin nicht neben dem Bitcoin in den Wallets normaler User landen wird: Russland könnte einen Beitrag zu mehr staatlicher Anerkennung für digitale Währungen allgemein leisten.

Featured Image: Von Lukasz Stefanski | Shutterstock.com

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