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Australische Zentralbank: „Keine überzeugenden Argumente für digitale Zentralbankwährung“

Lacie-Mae Durham

Die Zentralbank findet digitale Zentralbankwährung für Privatkunden derzeit eher unnötig

Tony Richards, Leiter der Abteilung für Zahlungspolitik bei der Reserve Bank of Australia (RBA), gab bekannt, dass die RBA die Auswirkungen der digitalen Währungen im Privatkundengeschäft der Zentralbanken untersuche und festgestellt habe, dass es „keine stichhaltigen Gründe“ für die Entwicklung einer Version für den australischen Dollar gebe.

„Obwohl Bargeld-Transaktionen rückläufig sind, ist Bargeld immer noch weit verbreitet und als Zahlungsmittel akzeptiert. Darüber hinaus sind australische Haushalte und Unternehmen durch ein modernes, effizientes und widerstandsfähiges Zahlungssystem, das in den letzten Jahren bedeutende Innovationen erfahren hat, gut bedient. Eine solche Innovation war die Einführung der New Payments Platform, eines elektronischen Zahlungssystems, das rund um die Uhr und in Echtzeit mit großen Datenmengen arbeitet“, erklärte Richards.

Er räumte jedoch ein, dass die Bank offen sei, ihre Meinung in Zukunft zu ändern, und dass seine Gruppe weiterhin die Vor- und Nachteile der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung prüfen werde – einschließlich der Umstände, „in denen eine starke Nachfrage nach digitaler Zentralbankwährung entstehen könnte“.

Die RBA untersuchte mehrere Faktoren, die zur Einführung einer digitalen Zentralbankwährung beitragen könnten. Dazu gehörten unter anderem die Frage, ob diese auf Konten oder Tokens basieren würde, die Rolle der Zentralbank und privater Einrichtungen, ihre Offline-Fähigkeiten, der Grad der Benutzer-Anonymität, und sogar, ob eine australische digitale Zentralbankwährung auf einer Blockchain- oder Distributed-Ledger-Plattform basieren würde. Zudem untersuchten sie, welche Probleme deren Einführung für Privatkunden lösen würde, und umgekehrt, welche Probleme sich daraus ergeben würden.

Richards fügte hinzu, dass die Bank neben der Beobachtung des Anwendungsfalles einer digitalen Zentralbankwährung für Privatkunden auch deren technologische und politische Auswirkungen untersuche. „Wenn wir über digitale Zentralbankwährung sprechen, beziehen wir uns auf eine neue Form von digitalem Geld, das von der Zentralbank ausgegeben wird und einem breiteren Publikum zugänglich wäre als ESVG-Guthaben. Und wir können unterscheiden zwischen digitaler Zentralbankwährung für Privatkunden (oder für allgemeine Zwecke), das wie eine allgemein zugängliche digitale Version von Bargeld wäre, und einer digitalen Zentralbankwährung für Großkunden, die nur einem begrenzten Kundenkreis zugänglich wäre (aber wahrscheinlich auch einigen, die derzeit keinen Zugang zu ESVG-Guthaben haben)“, erklärte er.

Mitte September deuteten Berichte darauf hin, dass die Bank nach wie vor skeptisch gegenüber digitaler Zentralbankwährung war und keine dringlichen Argumente für deren Einführung sah.

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