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China Report: Politik schloss mehr als 170 Krypto Börsen

Matthias Nemack

In vielen Ländern gibt es nicht ansatzweise so viele Börsen, wie seit Anfang 2017 in China durch den Staat geschlossen wurden.

Chinas Regierung hält am harten Kryptokurs fest

Wie kritisch die Regierung China digitale Währungen von Bitcoin über Dash bis Zcash einstuft, darüber stand in Fachmedien zuletzt mehr als genug zu lesen. An genauen Zahlen hinsichtlich tatsächlicher Maßnahmen fehlte es bisher aber. Bekannt war Chinas Engagement gegen Krypto Mining. Auch Berichte über Schließungen verschiedener Börsen waren publik geworden in den vergangenen Monaten. Das genaue Ausmaß zeichnet sich nun aber erst ab. Und aus der Sachlage ergeben sich verschiedene wichtige Erkenntnis. Binnen zweier Jahre seit 2017 machte die Regierung der Volksrepublik sage und schreibe 173 Börsen für den Kryptohandel dicht. Selbst Beobachter, die vermeintlich gut informiert waren, hatten nicht unbedingt eine derartige Größenordnung vor Augen.

Schließungen nur wegen Illegalität im Kryptosektor?

Dies vermittelt letzten Endes im Kontext der aktuellen Schlagzeilen zu Chinas Blockchain Interesse einen klaren Eindruck. Die Technologie, die digitalen Währungen zugrunde liegt, weiß die Politik zu schätzen. Nicht umsonst vermeldeten wir an dieser Stelle kürzlich Chinas Investitionspläne in Milliardenhöhe. Vom Handel mit Kryptowährungen wie Ethereum oder Bitcoin hält die Regierung nichts. Entsprechend wurden derart viele Portale geschlossen innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit. Und das Ende der Fahnenstange in diesem Punkt ist wohl noch nicht erreicht. Denn es sollen weitere ähnliche Schritte folgen. Die neuen Daten entstammen dem 2019er China Financial Stability Report. Diesen veröffentlicht jährlich Chinas Zentralbank People’s Bank of China. Die Razzien der vergangenen Wochen und Monate erklären Bericht und Politik insgesamt durch zunehmende illegale Machenschaften im Zusammenhang mit Kryptowährungen.

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Branche in China muss sich gut mit der Politik stellen

Potenzial für weiteren Druck auf die Branche gibt es mehr als genug. Der Bericht nämlich beziffert die Zahl der Firmen, die mehr oder minder eng mit der Blockchain stehen auf rund 28.000. Einiges zu tun, will die Regierung den Sektor vollends austrocknen und nur noch eigene Pläne für einen digitalen Yuan vorantreiben. Vor allen Fundraising via ICOs ist der Politik wohl ein Dorn im Auge. Interessante Erkenntnis am Rande: Die großen Namen der Kryptobranche kommen (bisher) recht unbelastet davon. Zu nennen sind hier Binance als Global Player, aber auch der Betreiber Huobi. Letzterer verfügt seit 2018 über eine „Partei-Filiale“. Der Staat ist hier mittlerweile zumindest bedingt auf lokaler Ebene involviert. Es zeichnet sich ab, dass Börsen im Land ohne politisches Wohlwollen wohl kaum überleben werden.

Featured Image: Von ogichobanov | Shutterstock.com

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