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Cryptopia: Gehackte Kundendaten wieder verfügbar?

Matthias Nemack

Die Abwicklung der Börse Cryptopia als „neverending story“? Immerhin melden die Insolvenzverwalter die Gewinnung wichtiger Kundendaten.

Insolvenzverwalter machen Nutzern Hoffnung

Wie sagt man im deutschsprachigen Raum gerne mit der nötigen Prise Fatalismus: Irgendwas ist immer. Und so gibt es nach einer etwas längeren Ruhephase wieder neue Nachrichten aus dem Umfeld der Bitcoin Börse Cryptopia. Über Monate hinweg – genauer gesagt schon seit Anfang dieses Jahres – kamen stetig neue Hiobsbotschaften vonseiten der Börsen in die Medien. Viele Kunden der Plattform mit Sitz in Neuseeland fürchteten einen Totalverlust nach einem Hackerangriff im Januar 2019. Diese Sorgen waren in der Tat nicht unbegründet, wie die Meldungen der folgenden Monaten erkennen ließen. Immer wieder kursierten Gerüchte, die alles andere als hoffnungsvoll für die internationale Kundschaft des Unternehmens waren. Selbiges hat bekanntlich in der Zwischenzeit den Schritt in die Insolvenz hinter sich gebracht. Das Ende des traurigen Schauspiels scheint leider nach wie vor nicht nicht in Sicht.

Fehlende Vermögensabsicherung macht die Lage ernst

Zum Nachteil der Investoren, die Bitcoin Käufe und Transaktionen in anderen Währungen wie Ripple über die Börse abwickelten. Später deutete vieles darauf hin, dass ein Unbekannter im großen Stil Kundendaten löschte. Der zuständige Insolvenzverwalter jedoch konnte scheinbar gegensteuern. Neue Hoffnung für Betroffene, deren Gelder aus den Wallets der Börse abhanden kamen? Möglicherweise. Der beauftragte Verwalter – das Unternehmen Grant Thornton – verkündete zum Ende dieser Woche Positives. So hat man wohl Daten gesichert, die Experten bisher eigentlich abgeschrieben hatte. Zahllose Datensätze schienen in den Untiefen des WWW verschollen bzw. durch die besagten unbekannten Täter vernichtet. Im Hause Grant Thornton spricht man nun aber von „guten Fortschritten“ hinsichtlich der Datensicherung und -speicherung. Seit Anfang Juli soll dieser Prozess im Gange sein, so die Stellungnahme des Insolvenzverwalters. Schwierigkeiten entstanden unter anderem dadurch, dass die Börse Cryptopia eben keine individuellen Wallets für Kunden führte. Stattdessen wurden Vermögen gemeinsam verwahrt.

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Komplizierte Geschäftspraxis als Problem für die Verwalter

Dies erschwert die Verwaltung und Zuordnung. Auf der anderen Seite fehlte es durch die Börse wohl durch die bei seriösen Betreibern üblichen Absicherungen der Gelder in den digitalen Geldbörsen. Die Verwalter sind weiterhin auf der Suche nach verschwundenen Gelder und setzen hierbei nicht zuletzt auf die Kooperation mit anderen Anbietern der Kryptobranche. Hacker ziehen Gelder nach erfolgreichen Angriffen gerne auf andere Plattformen ab, um dann später mit etwas Abstand Coins wieder in Fiatgeld oder andere Kryptowährungen umzuwandeln. Auf möglichst verschlungenen Wegen, versteht sich. Im Fall Cryptopia belief sich der Schaden zum damaligen Wechselkurs auf umgerechnet etwa 16 Mio. USD. Aus der zeitweisen Sperrung der Börse wurde relativ schnell die Liquidierung des Börsendienstes. Die Täter haben zuletzt wiederholt ETH-Token wie zuvor geschildert auf andere Börsen umzuleiten. Unter anderem spielte die Börse Binance dabei eine Rolle. Im welchem Umfang Kundendaten zurückgewonnen werden konnte, ist nicht bekannt.

Featured Image: Von K.unshu | Shutterstock.com

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