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Ziehen sich erste Schweizer Libra-Investoren zurück?

Matthias Nemack

Groß war das Interesse für Investitionen in Facebooks Libra. Nun scheinen erste Unternehmen den Rückzug anzutreten. Grund sind wohl die Regulierungssorgen.

Netzwerk-Beteiligung in der Schweiz bröckelt

Zuletzt sah es danach aus, als würde Facebook für seine Coin Libra aus vielen Wirtschaftssparten Unterstützung erfahren. Fast 30 Partner von Kreditkartengesellschaften über Zahlungsdienstleister bis zu Online-Händler und Banken hatten Interesse bekundet. Und damit auch Zahlungsbereitschaft, denn die Kooperation im Facebook-Krypto-Netzwerk soll auch finanzielle Beiträge verlangen. Nun aber mehren sich die Medienberichte darüber, dass es rund um Libra zunehmend Probleme gibt. Scheinbar sollen nach aktuellem Stand insgesamt drei der vormals bekannten Partner ihren Ausstieg vermeldet haben. Alle drei Unternehmen sollen ihren Sitz in der Schweiz haben. Für den vermeintlichen Bitcoin Konkurrenten könnten dadurch weitere Komplikationen folgen. Nicht ausgeschlossen, dass sich andere Unternehmen ebenfalls verabschieden werden.

Drohender Gegenwind aus der Politik bremst Libra aus

Ein Grund für den „Schweizer Ausstieg“ sind unter Garantie die aktuellen Gespräche der zuständigen Behörden in der Alpenrepublik mit Vertretern US-amerikanischer Behörden. Das Konzept der Libra Association steht politisch unter Beschuss. Aufseiten der USA führt die Gespräche Maxine Waters an, seines Zeichens Vorsitzender des Ausschusses der US-Banken. Auf Schweizer Seite wiederum sind Vertreter der FINMA sowie des SIF – des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen – vertreten. Inwieweit die USA ihre Macht spielen lassen, kann nur spekuliert werden. Richtig ist, dass die amerikanische Delegation weiterhin Sorgen hinsichtlich einer Währung macht, die von derart großen Privatunternehmen emittiert wird. Dass Libra ein Stablecoin mit Kopplung an verschiedene Fiatgeld-Arten sein soll, ändert an der Einschätzung Waters‘ nichts.

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Kritik an Libra zeichnet sich vielerorts ab

Die neuesten Berichte erläutern, dass zwei der drei abgesprungenen Unternehmen sogar zu den Libra-“Gründungsmitgliedern“ handele. Ihnen scheint wegen der nach wie vor unklaren Regulierungslage der Geduldsfaden gerissen zu sein. Das dritte Schweizer Unternehmen soll aufgrund der schlechten Publicity ausgestiegen sein. Nun bleibt fraglich, ob diese Entscheidungen Nachahmer finden wird. Die positive Stimmung innerhalb der Branche bröckelt jedenfalls wegen der anhaltenden Kritik aus der internationalen Politik. US-Präsident und Deutschlands Finanzminister Olaf Scholz sind nur zwei Kritiker des Vorhabens der Social-Media-Plattform. Der deutsche Politiker hatte allerdings weniger harsch als Donald Trump geäußert. Scholz geht es darum, dass digitale Währungen wie Libra, Bitcoin oder Dash nicht nur Konkurrenz für staatliches Geld werden dürfen. Trump hingegen sprach sich wiederholt grundsätzlich gegen Kryptowährungen aus.

Featured Image: Von ibnu alias | Shutterstock.com

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