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Deutsche Wirtschaftsverbände fordern digitalen Euro ein

Matthias Nemack

Verschiedene deutsche Verbände streben verstärkt die Schaffung des Digital-Euros an. Er sei nötig, um auf Bitcoin oder Stablecoins wie Libra zu reagieren.

Interesse an Digital-Euro wächst in Deutschland

Es regt sich was in Deutschland. Nicht nur die Regierung will mit ihrer Blockchain Strategie den Weg für den Kryptostandort ebnen. Spätestens durch die Diskussionen um Facebooks Libra-Projekt kommen im Land Forderungen nach einem digitalen Euro auf. Und zwar nicht nur in der Politik. Auch etliche Interessenverbände sprechen sich für derartige Pläne aus, um sicher in die Zukunft blicken zu können. So möchte zum Beispiel der Handelsverband Deutschland Zugriff auf eine entsprechende Alternative zu den vermeintlich riskanten Währungen wie Bitcoin und Dash erhalten. Dies geht aus aktuellen Statements und Debatten hervor. Der HDE ist allerdings aktuell keineswegs der einzige deutsche Verband, bei dem man sich mit dem Thema befasst. Seit vielen Jahren schon fordert auch der Bundesverband der Dienstleister für Online Anbieter (BDOA) die Europäische Zentralbank (EZB) zu mehr Innovationsfreude auf.

Berechtigte Sorgen wegen Facebooks Libra?

Die Währungshüter müssten Maßnahmen als Reaktion auf private Kryptowährungen und Stablecoins ergreifen. So waren die Meldungen zum Libra und der Wallet Calibra eher ein erneuter Stein des Anstoßes als Initialzündung für erstmalige Rufe nach einem Digital-Euro. Viele Verbände versprechen sich günstige Signale von einer staatlichen Kryptowährungen für die Wirtschaft, die sich verstärkt Sicherheitsbedenken wegen Angeboten wie dem Bitcoin macht. Das Interesse auf Kundenseite sei offensichtlich, jedoch seien Bitcoin und Altcoins (zumindest bisher) zu unsicher. Für einen modernen Zahlungsverkehr sei auch eine digitale Währung mit staatlicher Regulierung wichtig. Gerade weil Unternehmen wie Facebook Pläne schmieden, brauche es passende Reaktionen des Staates bzw. Europas. Ob Digitalwährungen auf staatlicher Ebene herkömmliche Zahlungsmodelle ergänzen oder ersetzen sollen, steht ebenfalls zur Debatte bei Verbänden.wie dem HDE oder dem BDOA.

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Klare Worte in Richtung des deutschen Finanzministers

Insbesondere die Kosten und Sicherheit betreffend sollte ein europaweit geltendes digitales Bezahlverfahren auf den Prüfstand gestellt werden, heißt es in neueren Stellungnahmen. Auch mit Staaten wie China befindet sich Europa in einem gewissen Wettbewerb beim Kryptothema, wie Experten zu bedenken geben. Für die Verbände stellt die Schaffung von Alternativen zur klassischen Kreditkartenzahlung und zu Fintech-Dienstleistungen einen Grund für die zunehmenden Überlegungen dar. Vor allem Kreditkartengesellschaften spielten, so HDE-Hauptgeschäftsführer Genth, ihre Vormachtstellung aus. In einem Positionspapier kritisieren Verbände das Datensammeln durch große Unternehmen, wobei Facebook wohl stellvertretend im Mittelpunkt steht. Zugleich heben die Urheber wichtige Vorteile eines digitalen Eurosystem in spe hervor.

Featured Image: Von maradon 333 | Shutterstock.com

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