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Finanzminister der G20 wollen globale Krypto-Regulierung

Matthias Nemack

Beim Treffen der G20-Finanzminister kam die Politik zum Schluss: Es soll schnell „mulitlaterale“ Krypto-Besteuerungen geben. Unter anderem.

Minister sprechen sich für internationale Lösungen aus

Bevor die Staatschefs zu Treffen der G20 Länder zusammenkommen, kommt es üblicherweise schon zu anderen Gesprächen im Vorfeld des eigentlichen Termins. Vor allem Finanzminister geben in aller Regel schon etwas früher gemeinsame Stellungnahmen und Zielsetzungen ab. Dieses Mal befassten sich die G20-Finanzminister nicht zuletzt mit dem Thema Regulierung beim Bitcoin und Altcoins. Das klare Ziel vor Augen heißt nun scheinbar: ein einheitliche grenzübergreifende Lösung. Vom Kleinklein mit Regulierungen auf Ebene einzelner Länder möchten sich die Finanzminister der Länder der G20 verabschieden. Zumindest auf lange Sicht. Wie schwierig es sein wird, solche „multilateralen“ Ansätze bei einer Kryptoregulierung zu finden, dürfte selbst für Laien offensichtlich sein.

Diskrepanz zwischen den nationalen Positionen

Kryptowährungen wie Ethereum oder Litecoin als solche waren wie erwartet kein gesondertes Thema. Im Rahmen der Überlegungen zu Steuervorgaben für digitale Assets aber spielte der Umgang mit Vermögen in Wallets von Privatpersonen und Unternehmen durchaus eine Rolle. Denn in Fukoka – dort kamen die Minister zusammen – saßen Vertreter ganz unterschiedlicher Positionen am runden Tisch. Die Volksrepublik China war zuletzt stärker gegen Kryptobörsen und neue Geschäftsmodelle vorgegangen. In anderen Mitgliedsstaaten der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer präsentiert sich die Politik weitaus liberaler. Vor allem Argentinien ist hierbei ein gutes Beispiel. Dort ist nicht nur das Anlegerinteresse groß. Auch eine staatliche Kryptowährung als Schutz gegen die grassierende Inflation war schon früh im Gespräch.

Wohin geht die Reise bei der internationalen Gesetzgebung?

Nun wollen die Staaten also insbesondere bei der Besteuerung von Kryptowährungen und anderen Produkten der digitalen einen gemeinsamen Ansatz suchen. Am Suchen wird es Beobachtern zufolge auch nicht scheitern. Das Finden einer solchen globalen Lösung hingegen wird sich wohl schwierig gestalten. Dass neben den Finanzministern auch die Chefs der jeweiligen Zentralbanken vertreten waren, macht immerhin Hoffnung. Weiterhin klingt zumindest die Bereitschaft zur Überarbeitung und Modernisierung des derzeitigen internationalen Steuersystems positiv. Sie wäre auch im Sinne der Anleger, die sich in vielen Staaten sozusagen in der Schwebe befinden. Viele Behörden – auch in Deutschland – wissen nach wie vor nicht, wie mit Erträgen aus Kryptogeschäften umzugehen ist. Gleiches gilt für digitale Wertpapiere, wie sie zunehmend über die Blockchain und andere Krypto-Technologien angeboten werden. ICOs stehen ebenso im Mittelpunkt.

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Große Worte ohne zeitnahe Folgen?

Am Ende betonten die Minister in ihrer Stellungnahme wieder einmal vorrangig eher die Nachteile und Risiken. Zwar versäumt das Kommuniqué nicht die technologischen Chancen von Krypto-Assets. Insbesondere aber der Bedarf an Schutz der Anleger sowie die Notwendigkeit von Geldwäsche-Gefahren heben die Minister in der gemeinsamen Erklärung hervor. Ganz zu schweigen von der Finanzierung des internationalen Terrorismus, die ebenfalls als Risiko zur Sprache kommt. Überarbeitungen könnten in der Zukunft gerade hinsichtlich der Vorgaben der der FATF – der Financial Action Task Force – ins Haus stehen. Mitglieder dieses globalen Zusammenschlusses sind momentan 38 Länder aus aller Welt. Die Ministerkonferenz ruft nun sowohl das Financial Stability Board (FSB) als auch nationalen Regulierungsbehörden dazu auf, gemeinsame Ideen für einen globalen Weg zu entwickeln.

Featured Image: Von Alexey Struyskiy | Shutterstock.com

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