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Frankreich: Versicherungen dürfen in Kryptowährungen investieren

Benson Toti

Französische Versicherer dürfen künftig in Kryptowährungen investieren. Das Parlament hat ein Gesetzespaket verabschiedet, das diese Möglichkeit neben diversen anderen Zielen vorsieht. Steigt nun die Nachfrage nach Bitcoin und Co.?

Das französische Parlament hat an diesem Donnerstag ein Gesetzespaket verabschiedet, das primär der wirtschaftlichen Belebung dienen soll. Der Plan d’Action pour la Croissance et la Transformation des Entreprises sieht laut französischer Regierung verschiedene Liberalisierungen vor, die mittelständischen Unternehmen, Existenzgründern und Innovationen fördern sollen. Darüber hinaus werden Übernahmen aus dem Ausland für bestimmte Branchen erschwert. Das ist jedoch nicht alles.

Versicherer könnten über Spezialfonds in Bitcoin investieren

Wie „Les Echos“  – die gemessen an der täglichen Auflage wichtigste Finanzzeitung im französischen Raum – berichtet, geht mit dem am Donnerstag verabschiedeten Gesetzespaket eine weitere, für Kryptowährungen höchst bedeutsame Neuerung einher. Die Versicherer des Landes – alle zusammen immerhin rund zwei Billionen Euro schwer – dürfen über Spezialfonds fortan auch in Kryptowährungen investieren.

Das Blatt zitiert mit Joel Giraud einen Abgeordneten der Nationalversammlung. Das Zitat im Original: „Ce n’était pas l’objectif premier de Pacte, mais les assureurs pourront effectivement offrir des produits basés sur des crypto-actifs. Ils le pourront via des fonds spécialisés“. Frei übersetzt: Es (die Zulassung von Bitcoin als Investmentgegenstand) war nicht das primäre Ziel des Gesetzes, aber die Versicherer könnten effektiv Produkte auf der Basis von Krypto-Assets anbieten. Sie könnten dies über spezielle Fonds.“ Giraud ist seit 2019 auch Mitglied der Deutsch-französischen Nationalversammlung.

Rahmenbedingungen für Institutionals verbessern sich

Die Rahmenbedingungen für institutionelle Investoren verbessern sich damit zunehmend. Zuletzt hatten verschiedene Akteure Custody Lösungen für Vermögensverwalter und andere professionelle Marktteilnehmer entwickelt – darunter die Vontobel Bank.

Dass der Bitcoin Kurs infolge französischer Investments kurzfristig anziehen wird, ist jedoch nicht zu erwarten. Stattdessen dürften die Versicherer zunächst abwarten, bis eine verlässliche Regulierung des Segments steht. Eine solche Regulierung wurde zuletzt unter anderem von der EU-Wertpapieraufsicht gefordert und dürfte auch den Versicherern gelegen sein.

Ob die Versicherer ein größeres Interesse an Kryptowährungen an den Tag legen, wird auch von den Kunden abhängen. Ist eine Lebensversicherung mit Bitcoinanteil wirklich ein Verkaufsargument? Ob dies so wahrgenommen wird, wird auch durch die langfristige Kursentwicklung bestimmt werden. Mehr Adaption, weniger Skandale und Volatilität könnten eines Tages auch die auf Sicherheit getrimmten Versicherer von einem Einstieg überzeugen.

Wer darauf nicht warten will, kann längst (auch mit kleinem Geld) über diverse andere Produkte investieren. Erst vor wenigen Tagen war das Angebot an ETNs (besicherten Anleihen) auf Ripple und Litecoin durch den schwedischen Anbieter XBT Provider erweitert worden.

Featured Image: kanyanat wongsa / Shutterstock.com

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