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GalaCoin: Atletico Mineiro führt Kryptowährung ein

Benson Toti

Der brasilianische Fußball-Erstligaclub Atletico Mineiro hat mit dem „GalaCoin“ eine eigene Kryptowährung ins Leben gerufen. Diese ist als Stablecoin konzipiert und im Verhältnis 1:1 an den Real gebunden. Mit dem Galacoin sollen Anhänger des Clubs u.a. Tickets und Merchandisingprodukte kaufen und diverse Preisnachlässe in Anspruch nehmen können.

Wie es in der Pressemitteilung des Clubs heißt, können Nutzer Coins über den eigens dafür ins Leben gerufenen Galaclub erwerben. Auf dessen Website finden sich verschiedene Optionen zur Verwendung der Coins. Neben dem Kauf von Fanartikeln sind auch Spenden sowie der Abschluss eines Prepaid MasterCard-Vertrags möglich. Bzgl. der MasterCard ist allerdings nicht ganz klar, ob es einen direkten Bezug zum Galacoin gibt.

Stablecoin: 1:1-Bindung an den Real

Dass die eigenen Anhänger unter Wechselkursschwankungen leiden, möchte der Club offenbar ausschließen. Jedenfalls wurde der Galacoin als Stablecoin konzipiert: Der Kurs ist 1:1 an den Brasilianischen Real gebunden. Um Coins zu erwerben, müssen umgerechnet mindestens 13 USD investiert werden.

Realisiert wird der Galacoin durch eine Kooperation mit Fintech FOOTCOIN.club. Die Plattform integriert die Blockchaintechnologie von Kryptowährungen über einen Dienstprogramm-Token in konventionelle E-Commer-Plattformen wie z. B. den Ticket- und Fanartikelshop von Atletico Mineiro. Die Lösung basiert auf der Ethereum Blockchain und wurde nach Angaben des Vereins während der Entwicklung juristisch betreut, um die gesetzliche Anforderungen an Verschlüsselung, Sportgesetzgebung etc. zu erfüllen.

Neben Käufen sollen auf Sicht verschiedene  weitere Optionen zur Verfügung stehen. Genannt werden neben den vereinsbezogenen Sortimenten auch Versicherungen, Spiele und digitale Produkte.

Die Blockchain soll nach Darstellung des Vereins sicherstellen, dass geleistete Zahlungen bestimmungsgemäß verwendet werden. Dies solle die Beziehung zwischen Club und Unterstützern vertiefen.

Fußball und Kryptowährungen: Eine gelungene Verbindung?

Gänzlich neu ist weder das Konzept noch die Verbindung zwischen Fußball und Kryptowährungen. Auch die europäischen Top Clubs Paris St. Germain und Juventus Turin setzen vergleichbare Konzepte ein. Der brasilianische Ex-Nationalspieler Ronaldinho hat mit dem Ronaldinho Soccer Coin einen eigenen Token lanciert, der primär auf Virtual Reality Games abzielt. Auch die weltbekannten früheren bzw. aktuellen Spieler Didier Drogba, Michael Owen, Roberto Carlos, Luis Figo und Lionel Messi haben eigene Tokens lanciert oder sich für bestehende Coins ausgesprochen.

Auch in Deutschland gab es bereits mehr oder minder vielversprechende Ankündigungen. Der – finanziell angeschlagene – Regionalligist Wattenscheid 09 verkündete im Juli 2018, sich zum digitalisiertesten Verein Europas entwickeln und auf Sicht auch wieder in der Bundesliga spielen zu wollen. Diese in jeder Hinsicht sportlichen Ambitionen sollten nicht zuletzt durch ein Initial Coin Offering (ICO) via Crowdfunding finanziert werden. Seit der Ankündigung im Sommer sind jedoch keine weiteren Schritte verlautbart worden, obwohl ursprünglich das vierte Quartal 2018 anvisiert worden war.

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