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Kryptowährungen: Institutionals gingen in Q-IV short

Benson Toti

Das Interesse institutioneller Anleger an Kryptowährungen ist im vierten Quartal des vergangenen Jahres deutlich gewachsen. Allerdings interessierten sich die Marktteilnehmer dabei primär für Shortpositionen. Dies berichtet ein Spezialanbieter für Shortpositionen. Dazu hat offenbar der Bruch einer wichtigen Chartmarke beigetragen.

Institutionelle Anleger haben vierten Quartal offenbar verstärkt auf fallende Kurse gesetzt. Dies geht jedenfalls aus einem Bericht von Genesis Capital, einer Tochter von Genesis Trading, hervor. Genesis Capital verleiht Kryptowährungen in größerem Umfang an institutionelle Investoren. Die Nachfrage nach dieser Dienstleistung ist dem Bericht zufolge deutlich angestiegen.

Großteil der Leerverkäufe entfiel auf Bitcoin

Der Löwenanteil des Leerverkaufsportfolios von Genesis Capital entfiel mit 75 % auf Bitcoin. Vor allem im November und Dezember 2018 war das Interesse an Leerverkäufen offenbar deutlich gestiegen. Von dem insgesamt im Jahr 2018 bereitgestellten Volumen in Höhe von 1,1 Milliarden USD entfielen allein 500 Millionen USD auf das vierte Quartal. Im Schlussquartal 2018 wurde demnach ein doppelt so großes Volumen verliehen wie in den sechs Monaten zuvor.

Von besonderer Bedeutung für das Interesse an Leerverkäufen war offensichtlich der Bruch der 6000 USD Marke im Bitcoin Kurs. Nach diesem psychologisch und charttechnisch wichtigen Ereignis sind dem Bericht zufolge Leerverkäufe in erheblichem Umfang ausgelöst worden. Seit dem Bruch der 6000 USD Marke ist der Bitcoin Kurs weiter auf ca. 3500 USD gefallen.

Viele Leerverkäufer: Ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?

Kurzfristig spricht das Auftreten von Shortsellern in großem Umfang für ein weiter schwieriges Marktumfeld. Genesis Kapital stellt jedoch auch fest, dass die Nachfrage nach Bitcoinkrediten auch ein Teil der Gesamtnachfrage sei und dass diesbezüglich ein anhaltendes Interesse institutioneller Anleger zu erkennen sei.

Wer Leerverkäufe in Kryptowährungen (oder beliebigen anderen Assets) tätigt, leiht sich zunächst einen Bestand und veräußert diesen an einer Börse. Geht die Spekulation auf und kommt zu einem Rückgang der Kurse bei Bitcoin und Co., kann später die Wiedereindeckung zu einem geringeren Kurs erfolgen. Die Wiedereindeckung erfolgt durch den Kauf an einer Kryptobörse. Stehen die Coins dann zur Verfügung, werden sie an die ausleihende Partei zurückgegeben.

Coinverleiher wie Genesis Capital verlangen Sicherheiten und leben von Zinsen und Gebühren. Die Anbieter können spezielle Leerverkaufsrisiken – im Wesentlichen bestehen diese in sehr starken Kursanstiegen, die die eigenen Kunden über die geleisteten Sicherheiten hinaus in Bedrängnis bringen – ihrerseits absichern und z. B. Bitcoin Futures kaufen oder CFDs handeln.
Bislang sind solche Angebote für Institutionelle noch selten. Das noch für 2019 angekündigte ICE-Projekt Bakkt soll allerdings ebenfalls den Handel für professionelle Kunden erleichtern. Für Privatanleger sind Shortpositionen (zu günstigen Konditionen) bislang fast ausschließlich über CFD Broker möglich.

Featured Image: arka38 / Shutterstock.com

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