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Reserve Bank of India prüft Notwendigkeit von CBDC

Hassan Maishera

Das Bürogebäude der Reserve Bank of India

Die Reserve Bank of India (RBI) prüft derzeit die Möglichkeit zur Entwicklung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC)

Die Reserve Bank of India (RBI) hat bekannt gegeben, dass sie derzeit die Entwicklung und Ausgabe von digitalem Zentralbankgeld prüfe. Die Notwendigkeit einer staatlichen Digitalwährung ergibt sich aus der Tatsache, dass sich das globale Zahlungssystem aufgrund des Aufstiegs von Kryptowährungen und anderen alternativen Zahlungssystemen zunehmend in den Onlinebereich verlagert.

Die RBI enthüllte ihre Absicht in einer gestern veröffentlichten Broschüre über Zahlungen. Nach Angaben der RBI prüft diese derzeit, ob Bedarf an einer digitalen Version ihrer Fiat-Währung gibt. Falls die Bank einen solchen Bedarf feststellt, wird sie nach Möglichkeiten suchen, digitales Zentralbankgeld zu entwickeln und einzuführen.

Das Aufkommen digitaler Zahlungslösungen hat sich deutlich auf die Verwendung von Papiergeld ausgewirkt. Laut der Broschüre ist die Verwendung von Papiergeld in den letzten zehn Jahren massiv zurückgegangen. Die Broschüre wies darauf hin, dass „die Verschiebung der Zahlungspräferenz in den letzten zehn Jahren durch die Tatsache belegt wird, dass das Volumen von papierbasiertem Zahlungsverkehr, das im Geschäftsjahr (GJ) 2010-11 noch 60 % der gesamten Kundenzahlungen ausmachte, auf lediglich 3 % im GJ 2019-20 geschrumpft ist“.

Der elektronische Zahlungsverkehr dominiert jetzt den Finanzsektor. Die RBI betonte, dass elektronische Zahlungssysteme jetzt 61 % des Massenzahlungsverkehrs ausmachen und im GJ 2019-20 einen wertmäßigen Anteil von 75 % hatten.

Aufgrund dieser Statistiken musste die RBI den Einstieg in den digitalen Zahlungsverkehr erwägen. Die RBI beabsichtigt, den Zahlungsbereich mit großen Volumina, niedrigem Durchschnittswert und geringen Kosten zu gestalten, um eine dauerhafte Präsenz und Kontinuität zu gewährleisten.

Die RBI ist immer noch kein Kryptofan

Die Reserve Bank of India anerkennt die weltweit zunehmende Beliebtheit von Kryptowährungen, zählt sich aber nach wie vor nicht zu deren Fans. Laut der RBI zeigen sich indische Aufsichtsbehörden und lokale Regierungsstellen skeptisch und besorgt gegenüber Kryptos.

Während die RBI Kryptowährungen als gesetzliches Zahlungsmittel im Land anerkennt, betrachtet sie sie in der digitalen Form als Verpflichtung der Zentralbank. Die RBI hatte bislang eine komplizierte Beziehung zu Kryptos. Im April 2018 erließ sie ein pauschales Verbot, das indische Banken dazu aufforderte, Kryptobörsen keine Bankdienstleistungen anzubieten. Letztes Jahr wurde dieses von der RBI verhängte Verbot jedoch vom Obersten Gerichtshof des Landes gekippt. Infolgedessen ließen sich mehr Kryptobörsen im Land nieder, wodurch der indische Kryptowährungssektor zu wachsen begann.

Trotz der Urteile des Obersten Gerichtshofs hielt die RBI an ihrer negativen Haltung gegenüber Kryptos fest. Nach ihrer Ansicht gehören Kryptowährungen zum Aufgabenbereich der Zentralbank.

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