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Teil II: Bitcoin an regulierten Börsen: Was gibt es, was kommt noch?

Benson Toti

Angekündigt: Der Bakkt Bitcoin Future

Dies ist die Fortsetzung der dreiteiligen Reihe „Bitcoin an regulierten Börsen“. Teil I findet sich hier und Teil III hier.

Bakkt hat für das Jahr 2019 einiges angekündigt – unter anderem einen Bitcoin Future. Hinter Bakkt steht unter anderem die InterContinental Exchange (ICE). Der Terminkontrakt wurde noch nicht genehmigt und kann auch nicht gehandelt werden. Die Kontraktspezifikationen sind jedoch bereits bekannt. Gehandelt werden soll ein täglich fälliger Future auf den BTC/USD Kurs. Anders als bei den Terminkontrakten von CME und CBOE sieht der Bakkt Future Physical Delivery vor. Das bedeutet, dass der Besitzer eines Long Contracts bei Fälligkeit echte Bitcoin  erhält. Diese werden im Warehouse von Bakkt verwahrt. Die ICE selbst wird als Clearinggesellschaft auftreten. Der Kontrakt bezieht sich auf 1,0 Bitcoins. Die minimale Preisbewegung beträgt 2,5 USD. Bakkt adressiert ausdrücklich institutionelle Anleger. Das Positionslimit beträgt 100.000 Lots pro Kontraktdatum.

Was ist der Unterschied zwischen Cash Settlement und Physical Delivery?

Bakkt hat einen Bitcoin Future mit Physical Delivery angekündigt. Für das Krypto-Segment ist dies ein ausgesprochen wichtiges Detail. Will eine Börse institutionelle Kunden mit Physical Delivery Kontrakten bedienen, bedarf es einer umfassenden, weitergehenden Infrastruktur. Insbesondere Custody ist hier relevant. Marktteilnehmer, die Kontrakte handeln und Bitcoins geliefert bekommen, müssen diese sicher verwahren können. Bakkt hat dazu eine Lösung angekündigt. Regulierte und sichere Custody Lösungen gelten als Vorbedingung für viele Institutionals auf dem Weg in den Kryptomarkt.

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Angekündigt: EUREX Bitcoin Futures

Auch die deutsche Terminbörse Eurex arbeitet an der Einführung von Bitcoin Futures. Wie die „Börsen-Zeitung“ unter Berufung auf verschiedene Medien berichtete, sollen darüber hinaus Kontrakte auf Ether und Ripple aufgelegt werden. Eine offizielle Bestätigung für die Pläne gibt es nicht. Die Deutsche Börse verwies auf Anfrage der Börsen-Zeitung auf frühere Aussagen. Diesen zufolge prüft die Eurex die Einführung von Bitcoin Futures. Offenbar laufen bereits Vorbereitungen mit potenziellen Marketmakern. Für den europäischen Markt ist jedoch nach wie vor unklar, unter welchen regulatorischen Rahmenbedingungen Bitcoin Futures aufgelegt werden könnten. Die Aufsichtsbehörden in Europa streben eine strengere Regulierung des Segments an.

Das Bitcoin Zertifikat

Die Schweizer Investmentbank Vontobel ist stark im Kryptosegment engagiert. Im Januar wurde die Einführung einer umfassenden Dienstleistungspalette für institutionelle Kunden mitgeteilt – inklusive Lösungen für Custody und Handel. Bereits lange vorher hatte Vontobel ein Zertifikat auf Bitcoin aufgelegt. Es handelt sich um ein simples Partizipationszertifikat auf den BTCUSD Kurs ohne Hebel oder Quanto-Mechanismus.

Das Zertifikat kann in Stuttgart und Frankfurt börslich gehandelt werden. Bei günstigen deutschen Onlinebrokern ist dies für Gebühren im Bereich von ca. zehn Euro möglich. Bei dem Zertifikat handelt es sich um eine Inhaberschuldverschreibung. Das Zertifikat wurde mit einem Bezugsverhältnis von 1:10 ausgestattet. Das bedeutet, dass sich ein Zertifikat auf 0,1 BTC bezieht. Das Zertifikat kann seit Herbst 2017 gehandelt werden.

Die Vontobel Bank bestimmt einen Referenzpreis. Dieser setzt sich aus den Kursen der Kryptobörsen CoinBase, Kraken Bitcoin Exchange und Bitstamp zusammen. Es gibt eine jährliche Managementgebühr in Höhe von 1,5 %.

Bei Zertifikaten besteht stets ein Emittentenrisiko. Kann der Emittent seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, gerät das Investment unabhängig von der Kursentwicklung im Basiswert in Gefahr.

Neben Futures und Zertifikaten gibt es auch ETNs, Trusts und womöglich auch bald ETFs. Mehr dazu in Teil III.

Featured Image: GenuisKp | Shutterstock.com

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