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Belfast will eigenen Coin an den Markt bringen

Matthias Nemack

„Ausgerechnet Nordirland?“ mag mancher denken. Politisch und wirtschaftlich aber liegt die geplante Einführung des Belfast Coin durchaus nahe.

Nordirlands Hauptstadt will Krypto-Vorreiter werden

In den USA gibt es bekanntlich einige Bundesstaaten, die Unternehmen Steuerzahlungen in Bitcoin und zukünftig eventuell auch anderen digitalen Währungen wie Ethereum oder Ripple ermöglichen. Erste US-Unternehmen wie JP Morgan wiederum haben eigene Stablecoins entwickelt und an den Markt gebracht. In Europa wiederum tun sich viele Staaten schwer, wenn es um den Umgang mit Kryptowährungen und der Blockchain geht. Nun kommt aus dem nordirische Belfast die Nachricht, dass die Stadtverwaltung mit dem Gedanken an die Schaffung einer eigenen Digitalwährung spielt. Und die Überlegungen rund um den Belfast-Coin sind scheinbar schon recht weit fortgeschritten – insbesondere hinsichtlich der Verwendung. Belfast wäre nicht nur im englischsprachigen Bereich die erste Metropole, die sich für die Emission einer Währung entscheidet. Auch innerhalb Europas wäre es der erste Fall dieser Art.

Testphase soll noch 2019 begonnen werden

Als Zeitrahmen für die Einführung nannte der Stadtrat zum Ende der Woche die Frist bis zum Jahreswechsel. Es soll also noch dieses Jahr so weit sein. Die zuständige Verwaltung plant nicht einen typischen Digital-Coin, es soll sich aber nicht um einen Stablecoin mit Kopplung an das Britische Pfund handeln. Stattdessen möchte die Industriestadt ein vollkommen unabhängiges Format an den Start bringen, um die heimische Wirtschaft in Schwung zu bringen. Bürger sollen den Belfast Coin in einer noch nicht genauer formulierten Wallet erhalten, wenn sie sich aktiv am Recycling beteiligen oder anderweitig einen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Dass sich ausgerechnet in Nordirland in dieser Form „Konkurrenz“ zum Bitcoin Kaufen oder dem Handel mit Litecoin und anderen Kryptowährungen entwickelt, erklärt sich wohl am ehesten bezüglich der Brexit-Ängste in der Region. Neben dem besagten Recycling locken Coin-Belohnungen auch für regionales Shopping, Ehrenamtarbeit und den Besuch städtischer Events. Am langen Ende soll ein Beitrag zum Umweltschutz in der Gemeinschaft erbracht werden. Spannend wird wohl vor allem die Frage, ob die Stadtwährung den gewünschten Erfolg haben wird.

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Projektentwickler sehen den Belfast Coin sehr hoffnungsvoll

Die Hoffnungen aufseiten der Verantwortlichen im Vorfeld des Pilotprojekts sind hoch. Nun müssen im ersten Schritt Kooperationspartner gesucht werden, damit ausgezahlte Coins von Bürgern später auch im Handel oder bei Dienstleistern zum Einsatz kommen können. Neues Wachstum wäre für die Stadt allemal wichtig, da die Wirtschaft schon seit rund zehn Jahren kaum noch positive Signale erkennen lässt. An dieser Stelle aber ist vorrangig wichtig, dass sich langsam auch in Europa etwas tut im Krypto-Bereich. Zumal Maßnahmen dieser Art einen Beitrag dazu leisten könnten, dass Verbraucher zunehmend auch Interesse an großen Währungen wie Bitcoin, aber auch den außerhalb der Szene noch unbekannteren Coins wie Monero finden.

Featured Image: Von James Kennedy NI | Shutterstock.com

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