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Bitcoin ETF „light“: Was ist dran – und vor allem drin?

Benson Toti

Diverse Medien mit engem Bezug zur Kryptoszene berichten über einen Antrag auf Zulassung eines ETFs, der bei der SEC eingegangen ist. Es soll sich um einen „Bitcoin ETF light“ handeln, der nicht nur in die Kryptowährung, sondern auch in andere Assets investiert. Was ist dran?

Am 11. Februar ist bei der US-Börsenaufsicht SEC ein Antrag auf die Zulassung eines ETFs eingegangen. Den Antrag hat das Unternehmen Reality Shares Advisors LLC gestellt, das zu Blockforce Capital gehört. Das US-Unternehmen bietet eigener Darstellung zufolge Investmentlösungen im Aktien-, Krypto- und Blockchainbereich an. Zugelassen werden soll der „Reality Shares Global Currency Strategy ETF“. Dieser soll dem Antrag zufolge an der NYSE Arca gehandelt werden.

Bitcoin ETF mit 15 % Bitcoin

In dem Antragschreiben an die SEC finden sich – wie vorgeschrieben -detaillierte Informationen zur geplanten Investmentstrategie. Demnach soll es sich um einen „aktiv verwalteten ETF“ handeln, der sowohl in Fiat Money als auch in Kryptowährungen investiert. Im Fonds vertreten sein sollen demnach Staatsanleihen, Geldmarktinstrumente und Bitcoin ETFs. Die Zusammensetzung des ETFs wird detailliert genannt.

Jeweils 15 % des Portfolios entfallen auf Staatsanleihen hoher Qualität und maximal 18 Monaten Restlaufzeit in den Währungen USD, EUR, GBP, JPY, und CHF – insgesamt besteht der ETF somit zu 75 % aus kurzläufigen Staatsanleihen. 15 % des Portfolios sollen in Bitcoin Futures investiert werden. In Betracht kommen dabei insbesondere die Terminkontrakte von CME und CBOE und weniger die erst im weiteren Jahresverlauf erwarteten Bakkt Futures. Die restlichen 10 Prozent werden im Geldmarkt angelegt.

Bitcoin als Versicherung gegen Krisen?

Welchen Sinn ergibt ein so angelegtes Portfolio (einmal abgesehen davon, dass es sich um einen Testballon bzgl. der Bereitschaft der SEC handeln könnte)? Wer im Wesentlichen in kurzläufige Staatsanleihen und den Geldmarkt investiert, scheut grundsätzlich Risiken. Der volatile Bitcoin Kurs verändert die Struktur des Portfolios.

Einerseits könnten Investoren spekulative Motive verfolgen: Während der Löwenanteil des Portfolios in sicheren Häfen investiert wird, soll der Bitcoin Anteil die Rendite erhöhen. Zu diesem Zweck erschiene eine breiter angelegte Aktienbeimischung allerdings sinnvoller.

Der Bitcoin Anteil könnte jedoch ebenso – vergleichbar mit der Beimischung von Gold – als Versicherung gegen extreme Krisenszenarien interpretiert werden. In solchen Szenarien (Inflation, Finanzkrisen, Staatsbankrott etc.) würden 85 % des Portfolios möglicherweise erheblich an Wert verlieren. Bitcoin könnte dann – so die mutmaßliche Idee – massiv an Wert gewinnen und ausgleichend wirken.

Das behördliche Geschehen rund um Bitcoin ETFs wird in der Branche besonders aufmerksam beobachtet. Ein vereinfachter Zugang für institutionelle Anleger gilt als möglicher Nachfragetreiber für Bitcoin und Co. Viele bereits investierte Anleger erhoffen sich davon ein Ende der Baisse.

Featured Image: wsf-s / Shutterstock.com

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