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Coinbase versichert Wallets mit 255 Mio. USD

Benson Toti

Die Kryptobörse Coinbase hat Details zu ihren Versicherungen für Kryptowährungen offengelegt. Demnach sind die Bestände in den Wallets mit bis zu 255 Mio. USD versichert. Wofür gilt der Versicherungsschutz?

In dem Blogbeitrag vom 02. April erläutert der Chief Information Security Officer (CISO), Philip Martin, wie Coinbase sich gegen die spezifischen Risiken einer Kryptobörse absichert. Demnach existiert bereits seit dem Jahr 2013 eine Versicherungspolice für die Bestände in den Hot Storage Systems. Diese Police bietet demnach einen vergleichbaren Schutz wie das US-Einlagensicherungssystem für Fiat Money, FDIC.

Während das größte Risiko für Bankkunden in einer Insolvenz des Instituts besteht, müssen Kunden von Cryptobörsen Hackerangriffe befürchten. Für dieses Risiko unterhält Coinbase den Informationen im Blogbeitrag zufolge eine Police mit einer Höchstentschädigung in Höhe von 255 Millionen USD. Diese wurde bei einem Konsortium verschiedener Versicherer abgeschlossen, darunter Lloyds of London.

Versicherungen für Kryptowährungen: Wie funktioniert das?

Wie bei allen Versicherungen wird auch bei Versicherungen für Kryptowährungen ein versichertes Risiko definiert. Tritt dieses ein, muss der Versicherer zahlen. Im Fall von Coinbase haften die involvierten Versicherer in unterschiedlichen Rängen. Versicherer in den unteren Rängen zahlen bei Eintritt des Versicherungsfalls zuerst, Versicherer in den oberen Rängen treten erst bei größeren Schadenssummen ein.

Martin definiert zwei wesentliche Versicherungskategorien im Zusammenhang mit Kryptomärkten: Versicherungen gegen Kriminalität und Versicherungen für virtuelles Münzgeld.

Die Münzgeldversicherungen fokussieren demnach physikalisch mechanische Schäden oder den Verlust privater Schlüssel. Dies inkludiert den Diebstahl der Schlüssel sowie den Missbrauch der privaten Schlüssel durch Angestellte. Die Versicherungen beziehen sich auf Cold Storage Lösungen. Diese Versicherungen kommen nicht für Schäden auf, die infolge von Hackerangriffen entstehen. Auch Schäden, die auf Fehler in der Blockchain zurückzuführen sind, werden durch solche Versicherungen nicht ersetzt. Beispiele für solche Fehler sind zum Beispiel fehlerhafte Smart Contracts.

Kryptowährungen gegen kriminelle Handlungen versichern

Versicherungen gegen Kriminalität fokussieren dagegen Verluste aus Hot Wallets. Diese Versicherungen inkludieren Entschädigungen für Verluste durch Hackerangriffe, Insiderdiebstahl, betrügerische Transaktionen etc. Die Policen ergänzen damit die Versicherungen gegen physikalisch-mechanische Schäden und Diebstahl der privaten Schlüssel im Cold Storage Verfahren. Diese Hot Wallet Versicherungen sind deutlich teurer als Versicherungen für Cold Storage Lösungen. Auch diese Policen zahlen nicht für Schäden infolge von systematischen, d. h. im Zusammenhang mit der Technologie einer Kryptowährung auftretenden Schäden. Dazu gehören zum Beispiel 51 % Attacken.

Martin zufolge sollten Kryptobörsen über Versicherungen verfügen, die die gesamten in Hot Wallets verwahrten Bestände abdecken. Versicherungen für Bestände im Cold Storage sollten Martin zufolge mit einem Höchstbetrag pro Kunde versichert werden. Kunden sollten seiner Ansicht nach gründlich darüber nachdenken, für diesen Cold Storage Schutz tatsächlich zu bezahlen. Offline Assets hätten sich in der Vergangenheit extrem resistent gegenüber Attacken gezeigt.

Tatsache ist: Versicherungen für Kryptowährungen werden in der Wahrnehmung der Anleger an Bedeutung gewinnen. Desaströse Vorgänge wie zum Beispiel bei der insolventen Börse Quadriga CX und diverse andere Verluste in der Vergangenheit haben für das Thema sensibilisiert. Möglicherweise wird ein ausreichender Versicherungsschutz auch Gegenstand einer zukünftig strengeren Regulierung.

Featured Image: Gustavo Frazao / Shutterstock.com

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