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Länder mit Hyperinflation wenden sich an Bitcoin-Handel

Hassan Maishera

Viele Länder mussten in den letzten Jahren durch Hyperinflation extreme Wertverluste erleiden. Gleichzeitig wird genau in diesen Ländern ein Anstieg des Handels mit Bitcoin festgestellt. Während die meisten Wirtschaftssektoren bei Wirtschaftskrisen stagnieren, geht der Handel mit Kryptowährungen schlagartig nach oben. Besonders betroffen sind Venezuela, Iran und Simbabwe.

Hyperinflation bedroht Wirtschaft

Der Rial, die iranische Währung hat derzeit eine Inflationsrate von 18% und damit geht der Kurs steil bergab. In Venezuela sieht man die Lage noch düsterer, denn mit einer Inflationsrate von 82,8% ist die Kaufkraft des Bolivar, der venezolanischen Währung rapide gesunken. Die Einwohner sehen nun Kryptowährungen als gute Möglichkeit für Wertanlangen und für Transaktionen, bei denen sie sich nicht mehr auf die internationalen Banksysteme verlassen müssen. Im Mai diesen Jahres hatten die Bewohner des Iran bereits 2,5 Milliarden US-Dollar in die Kryptowährung investiert und damit stieg der lokale Bitcoin-Kurs in ungeahnte Höhen.

Während die Bitcoins weltweit an Wert verloren, erreichte ihr Kurs im Iran die weltweite Spitze mit 24.000 US-Dollar pro Münze. Auch in Venezuela geht der Trend Richtung Bitcoin. Während in 2014 erst 450 User der Kryptowährung registriert wurden, sollen es in 2016 bereit 85.000 gewesen sein. Auch in Europa ist die Hyperinflation nicht zu stoppen. Die Türkei kämpft mit einem Wertverlust von 15% für die Lira, wodurch trotz des fallenden Kurses der Bitcoins eine 131-prozentige Zunahme des Bitcoin-Handels in der Türkei stattfand.

US-Sanktionen für Venezuela und Iran

Sowohl im Iran als auch in Venezuela leidet die Wirtschaft unter US-Sanktionen in den letzten Jahren. Damit will die USA gegen den sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro aus Venezuela und den iranischen Regierungschef Hassan Rohani vorgehen. Die Wirtschaftssanktionen betreffen den Handel von wichtigen Rohstoffen in den Ländern und erschweren die vorangeschrittenen Wirtschaftskrisen in diesen Ländern weiter.

Durch die Inflation des iranischen Rials ist der Handel mit Gold um 300% gestiegen, da die Bevölkerung nach einer verlässlichen Anlagemöglichkeit sucht. US-Sanktionen könnten nun aber auch den Handel mit Gold im Iran verbieten. Um sich diesen Strafmaßnahmen zu entziehen, haben die beiden Länder bereits beschlossen eigene Kryptowährungen zu entwerfen, die mit der jeweiligen Landeswährung verknüpft sein soll. Damit sollen Transaktionen dezentral, schnell und kostengünstig für nationale und internationale Handelspartner ermöglicht werden, ohne von den Sanktionen der USA beeinflusst zu werden.

 Simbabwe verliert eigene Währung

Nachdem das afrikanische Land Simbabwe seit vielen Jahren mit extremer Inflation zu kämpfen hatte, stiegen die Nullen auf den Geldscheinen immer weiter an. Nachdem 2009 eine Dollar-Note für eine Trillion Simbabwe-Dollar eingeführt werden musste, stellte die Regierung zwischen 2009 und 2015 schrittweise die eigene Währung ein. Stattdessen durften Südafrikanische Rand, US-Dollar, Euro und andere Währungen verwendet werden.

Schwache Exporte führten in Simbabwe jedoch dazu, dass die Fremdwährungen knapp wurden. 2016 wurden eigene Schuldscheine für 5-US-Dollar-Noten ausgeteilt, die damit zu einer Art eigenen Währung wurden und sofort wieder der Inflation ausgesetzt waren. Die Unsicherheit der Geldscheine führte daher auch hier zu einem verstärkten Investment in Kryptowährungen, in der Hoffnung damit langfristig mehr finanzielle Sicherheit zu erlangen.

Der Handel mit Kryptowährungen steigt in Ländern mit schwachen Währungen und Hyperinflation stetig an. Das ist kein Wunder, denn die Bewohner sehnen sich nach einer sicheren Wertanlage, die nicht von Banken reguliert wird. Ob der Handel mit Kryptowährungen diese Sicherheit bieten kann, wird nur die Zeit zeigen. Wer mehr über den Ablauf und die Schritte des Handels mit Kryptowährungen erfahren möchte, findet alle nötigen Informationen im Guide zu eToro, unserem empfohlenen Broker.

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