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Schweizer genehmigen Amun AG Krypto-ETP

Hassan Maishera

Die Schweizer Behörden haben dem heimischen Startup Amun AG mit Sitz in Zug eine Lizenz erteilt, um ein neues ETP (Exchange-Traded Product) anbieten zu können. ETP ist ein Sammelbegriff für börsengehandelte Wertpapiere und spezifiziert nicht genau, ob es sich dabei um ETF (Exchange-Traded Funds), ETC (Exchange-Traded Commodities) oder ETN (Exchange-Traded Notes) handelt. Derweil ist also noch nicht ganz klar, was das ETP für Chancen bieten wird. Trotzdem ist die Nachricht ein weiterer Schritt, um Kryptowährungen und Blockchain-Technologien in den traditionellen Finanzmarkt zu integrieren.

 

Das neue ETP

Die Amun ETP soll auf einer Sammlung der fünf stärksten Kryptowährungen basieren, die als „HODL5“ bezeichnet werden. Dazu zählen derzeit Bitcoin, XRP von Ripple, Ether, Litecoin und Bitcoin Cash. Kunden der Firma können somit ihre Finanzen der Amun AG überlassen, die dann mit den bereitgestellten Mitteln in die Kryptowährungen investiert. Dafür wird voraussichtlich eine Gebühr von 2,5 Prozent verrechnet werden. Der CEO von Amun, Hany Rashwan, betonte vor allem die Vorteile des Amun ETPs für institutionelle Investoren. Jene institutionelle Anleger, die ausschließlich in Wertpapiere investieren dürfen sowie jene, die ihre digitalen Vermögenswerte in Form von Kryptowährungen nicht selbst verwalten wollen, können das Produkt als passende Möglichkeit nutzen. Auch für Kleinanleger, die keinen Anschluss an Börsen für Kryptowährungen haben, ist das ETP eine praktische Lösung. Das ETP wird an der SIX Swiss Exchange gehandelt werden, der offiziellen Börse des Landes.

 

ETP – Erfolg oder Misserfolg?

Natürlich ist das Schweizer Krypto-ETP nicht das erste Unterfangen in diese Richtung. In den USA haben bereits einige Börsen versucht, diese Art von Wertpapieren auf der Basis von Kryptowährungen anzubieten. So hat beispielsweise die Gemini Exchange der bekannten Winklevoss Zwillinge in New York eine Lizenz für ein solches ETP eingefordert, die jedoch von der Securities and Exchange Commission (SEC) nicht erteilt wurde. Zuvor wurden bereits neun weitere Anträge abgewiesen, liegen nun aber wieder bei der SEC vor. Das Bitcoin ETF von VanEck in Zusammenarbeit mit SolidX wartet derzeit noch auf eine Entscheidung. Im August 2018 erhielten amerikanische Investoren erstmals Zugang zu einer ETN, die unter dem Namen „Bitcoin Tracker One“ an der Nasdaq Stockholm Exchange läuft. Das ETN ist ein Art Schuldschein, der bis zu seinem Ablaufdatum gehandelt werden kann, woraufhin der Schuldbetrag zurückgezahlt werden muss. Bis August 2018 konnte man sich nur mit Euros oder Kora in den Tracker einkaufen, dann wurden aber auch US-Dollar unterstützt. Dieser Zugang wurde jedoch nach weniger als einem Monat wieder blockiert.

Bedeutung von Schweizer Krypto-ETP

Ein reguliertes Finanzprodukt ist für die Szene der Kryptowährungen grundsätzlich eine gute Sache, da sich Kryptowährungen dadurch dem Mainstream-Markt öffnen, was wiederum bei den Preisabstürzen von 2018 helfen könnte. Da aber noch nicht feststeht, was das ETP genau sein wird, halten sich viele Kryptoenthusiasten in ihrer Meinung noch bedeckt. Sollte sich herausstellen, dass die Amun AG an einem ETF arbeitet, also einem börsengehandelten Fond, könnte sich die Vorfreude bald steigern, da die bisherigen Anträge für ETFs aus Amerika nicht an der SEC vorbeigekommen sind.

Der Kurs von Bitcoin ist in den letzten zwei Tagen wieder leicht angestiegen, nachdem er am Dienstag, den 22. November erneut abgefallen ist. Ob dies mit den Neuigkeiten über den ETP zusammenhängt, ist jedoch fragwürdig. Erst wenn klar wird, ob es sich bei dem Krypto-ETP um ein ETF handelt, werden die tatsächlichen Auswirkungen eindeutiger werden.

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