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Tunesien legt ersten Test zum digitalen Dinar auf

Matthias Nemack

Ausgerechnet Tunesien? Dass das Land bzw. seine Zentralbanken schneller als andere Staaten eine Digitalwährung testet, überrascht manchen Insider.

Tunesien plant schneller als andere Krypto-interessierte Staaten

Wir gaben einen weiteren Gewinner im Kampf um die Rolle der führenden Kryptonationen. Während viele Länder wie zum Beispiel die Türkei noch in der Entwicklungsphase stecken, scheint das afrikanische Tunesien schon auf einem guten Weg zu sein. Auch aus China gab es widersprüchliche Informationen, weshalb nicht ganz klar ist, ob die Volksrepublik mit dem digitalen Yuan Facebooks noch zuvorkommen kann. Die Regierung stellte nun einen Marktstart im ersten Quartal 2020 in Aussicht. Nach aktuellen Aussagen etlicher Branchenkenner befindet ein das Vorhaben der tunesischen Zentralbank dafür schon in der ersten Testphase. Ob es sich dabei wirklich um Konkurrenz zu Libra oder dem Bitcoin handeln soll, bleibt dahingestellt. Deutlich wird an dieser Stelle allerdings, dass es nicht immer der medienwirksame Ansatz sein muss, der zum Erfolg führt.

Zwar gab es aus Tunesien einige Informationen, die auf eine staatliche Kryptowährung hoffen ließen. Mit Fakten aber halten sich die Währungshüter des Landes jedoch weitgehend zurück.

Russischer Partner schafft die Blockchain-Infrastruktur

Bekannt gab die Einrichtung aber, dass ein Roll-out getestet wird. Der digitale „Dinar“ könnte im Falle eines erfolgreichen Testlaufs zum Vorbild für andere Länder werden. Der Staatscoin soll laut den Berichten 1:1 an die „analoge“ Staatswährung gekoppelt sein. Wenn alles wie geplant klappt, sollen auch Bürgerinnen und Bürger Ersparnisse in bar gegen die digitale Variante eintauschen. Eine Entkopplung des sogenannten „E-Dinar“ ist nicht vorgesehen. Als Betreiber nennt die Zentralbank CBDC das Dienstleistungsunternehmen Universa Blockchain, das seinen Firmensitz in Russland hat. Alle Token werden auf privater Basis Eigentum der tunesischen Regierung sein. Das russische Unternehmen hat bereits umfassende Erfahrungen im Bereich der Digitalisierung nach dem End-2-End-Ansatz, der Blockchain und der Programmierung digitalen Geldes. Die Bindung an den physischen Dinar soll für mehr Transparenz und Effektivität sorgen. Steuerhinterziehung und Geldwäsche sollen erschwert werden.

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Digitale Staatswährung nicht mit Kryptowährungen verwechseln

Wissenswert aber ist: Der Universa-CEO Alexander Borodich betont unmissverständlich, dass der digitale Dinar keineswegs eine Kryptowährung wie Bitcoin, Ethereum oder gar Privacy Coins wie Monero darstellt. Daran ändere auch die Blockchain als technologische Basis nichts. Ein wesentlicher Vorzug aus Sicht der Zentralbank sind die geringen Herstellungskosten, die nur ein Hundertstel der Kosten von Papiergeld betragen sollen. Zudem sei die digitale Währung nachhaltiger. Das Hauptbuch zur Währung wird einen Zugang für die Zentralbank des Landes beinhalten und eine von hundert Transaktionen aufzeichnen. Tunesien könnte aktuellen Meldungen zufolge nur ein Land neben anderen sein, mit dem der russische Dienstleister an eigenen Digitalwährungen arbeitet. Darunter viele afrikanische Staaten wie Algerien oder Marokko. Für den Dienstleister steht fest, dass digitale Währungen vor allem das Business von Privatbanken revolutionieren wird.

Featured Image: Von Millenius | Shutterstock.com

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