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EU-Politiker fordert europäische Reaktion auf Libra

Matthias Nemack

Der Europa-Politiker Voss von der CDU ruft die EU zu mehr Engagement zu einer eigenen Digitalwährung auf. Libra ist dabei nur ein wichtiges Argument.

CDU-Experte ruft Europa zu Digital-Innovation auf

In seiner Rede im Rahmen der sogenannten DLD-Konferenz ging es dem Abgeordneten Axel Voss keineswegs nur um Facebooks Pläne für den Stablecoin Libra. Dennoch ist dieses Vorhaben ein zentraler Aspekt der Stellungnahme gewesen. Während der besagten Digitalkonferenz in der bayrischen Landeshauptstadt München ging es letzten Endes natürlich auch um den Markt für Digitalwährungen von Bitcoin bis Zcash insgesamt. Die Sorge: Europa droht den globalen Anschluss zu verlieren und zu einer Art „Digitalkolonie“ zu werden, wie es der Christdemokrat bezeichnete. Im Verlauf der Zusammenkunft ging es unter anderem um die Frage, welche Maßnahmen die Europäische Union ergreifen muss, um nicht den Anschluss zu verlieren. Schließlich ist der digitale Wandel ohnehin nicht aufzuhalten.

Bedrohung durch Vertrauen in große Digital-Konzerne?

Voss sprach deshalb die Warnung aus, Europa droht in eine Art Bedeutungslosigkeit zurückzufallen. Europas Binnenmarkt müsse Ausweitungen im Digitalsektor in Angriff nehmen. Denn die USA und vor allem China haben die Zeichen der Zeit erkannt. Deutschlands Blockchain Strategie und die Aktivitäten in anderen Ländern wie Österreich oder der Schweiz könnten ein Anfang sein, glaubt man Beobachtern. Einen deutlichen Ausbau-Bedarf sieht der Politiker aber weiterhin. Von Brüssel erwartet Voss mehr Aktivität, auch und gerade im Hinblick auf Googles Rolle. Ohne den Konzern – etwa beim Abschalten der Dienste – sähe es für Europa ausgesprochen düster aus. Europa brauche deshalb eigene Unternehmen. Dass hierbei auch das Thema Datenschutz Ausgangspunkt der Kritik ist, liegt auf der Hand. Investitionen seien notwendig, wobei gerade die Politik ihre Bedenken hinsichtlich der Digitalisierung endlich aufgeben müsse.

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Digitaler Euro als Reaktion auf Facebooks Libra

Eine eigene europäische Kryptowährung wie ein Digital-Euro könnte ein wegweisender Ansatz sein, um auf Libra und Kryptowährungen wie BTC, Ethereum und andere zu reagieren. EU-Recht müsse schnell und effizient in nationale Rechtsprechungen überführt werden. Gemeint sind hier unter anderem die aktuellen Datenschutzverordnungen. Aus Voss‘ sich ist eine schnellere und direktere Umsetzung von Kompetenzen zur Regulierung dringend nötig. Ganz abgesehen von der Forderung nach mehr Innovationsfreude. Hier würde es sich gewiss lohnen, aus Fehlern der USA und China zu lernen und diese bei eigenen Projekten zum digitalen Euro und Blockchain-Konzepten zu vermeiden. Ob die EU jedoch so offen arbeiten wird, wie es sich Anleger wünschen, die Bitcoin kaufen und allgemein in Kryptowährungen investieren, darf bezweifelt werden. Immerhin aber mehren sich die Stimmen, die in Europa darauf plädieren, dass die Gemeinschaft endlich mehr Gewicht auf Chancen als auf Risiken legt.

Featured Image: Von SatyaPrem|Pixabay

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