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Kommt Chinas Digital-Yuan früher als Libra?

Matthias Nemack

Dass China an einer eigenen Digitalwährung arbeitet, weiß man schon länger. Nun wird spekuliert, ob die Währung schon Mitte November starten kann.

China will schneller als Facebook durchstarten

Nicht schneller, als die Polizei, aber immerhin schneller als der Social-Media-Riese Facebook, möchte die Regierung der Volksrepublik China sein. Und zwar bei der Einführung der eigenen digitalen Währung. Während das Land den Bürgern mit Interesse fürs Bitcoin Mining seit Monaten das Leben schwer machen, kündigte die Notenbank des Landes kürzlich eigene Arbeiten an. Für manchen Branchenkenner überraschend: In der Landeshauptstadt hieß es aus dem Umfeld der Notenbank, man plane den eigenen Token schon seit etwa fünf Jahren. Die Meldungen aus dem Hause Facebook zu geplanten Token Libra und der Wallet Calibra, scheint den sportlichen Ehrgeiz der chinesischen Entwickler geweckt zu haben. Nach sich die zuständige Bank lange Zeit in Schweigen zum Starttermin hüllte, geht nun alles ganz schnell. Das jedenfalls legen die neuesten Information aus Peking nahe. Der Vizedirektor der Notenbank, in dessen Zuständigkeitsbereich Chinas Coin fällt, gab jetzt bekannt: Die Arbeit befindet sich in der Endphase.

Wichtiger Termin für die Einführung des Token

Was folgt, sind die letzten Schritte vor der Einführung. Und eben diese soll wohl im Herbst, genauer gesagt am 11.11.2019 kommen. Das berichten am heutigen Tage vor allem verschiedene US-Medien. Das Datum hat man bewusst gewählt. Am besagten Tag begeht man nämlich den „Single‘s Day, an dem im Online-Handel Schnäppchenjäger auf ihre Kosten kommen. China wäre im Falle einer tatsächlichen Markteinführung deutlich schneller als das Social-Media-Unternehmen Facebook. Dort nämlich hieß es zuletzt, man strebe für die Emission einen nicht genauer benannten Termin im ersten Halbjahr 2020 an. Dabei schien es zeitweise so, als würde Zuckerbergs Unternehmen den Libra noch dieses Jahr starten können. Nicht zuletzt die Bedenken der US-Regulierungsbehörden stehen diesem Ziel aber im Weg. China als Herausgeber steht natürlich nicht vor einem solchen Problem. Schließlich definiert man die Regeln für den potenziellen „Gegner“ für Libra, Bitcoin und Altcoins von Ethereum bis Zcash selbst.

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Große Partner sollen die Verbreitung sicherstellen

Eben diese Pläne im Hause Facebook haben wohl den Ausschlag gegeben, dass Chinas Notenbank PBOC die Entwicklungsarbeit nochmals beschleunigt hat. Branchenkenner äußern sich zum Konzept des „China-Coins“ zurückhaltend. Denn die Behörde hält sich hinsichtlich der kommenden technologischen Rahmenbedingungen – typisch China – in Schweigen. Sicher ist man sich allerdings, dass die Umsetzung für den gerne als „digitalen Yuan“ bezeichneten Token wirklich auf der Zielgeraden ist. Ein Grundstein für den Erfolg der Währung konnte das chinesische Engagement im Bereich der neuen Seidenstraße werden. So könnte die Volksrepublik erreichen, dass mancher Geschäftspartner auch den Coin nutzen wird. Die Ausgabe der Digitalwährung soll angeblich über mehrere Einrichtungen erfolgen. Mit an Bord ist wohl die weltweit beliebte Handelsplattform Alibaba. Zudem sollen gleich vier wichtige staatliche Banken dafür sorgen, dass die Nachfrage bei Unternehmen und Verbrauchern von Anfang an stimmt.

Featured Image: Von ivan_kislitsin | Shutterstock.com

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